In den letzten Wochen sorgten die Rettungsaktionen für einige US-Banken und die Credit Suisse für Unruhe an den Finanzmärkten. Bundeskanzler Olaf Scholz beruhigte daraufhin mit einem öffentlichen Statement die Gemüter. Was dabei die Hintergründe sind und warum besonders Volks- und Raiffeisenbanken jetzt ein stabiler und starker Partner des Mittelstands sind, erfahren Sie hier.
Chronologie der Ereignisse
Die aktuelle Unruhe begann Anfang März 2023 in den USA. Sie betraf einige US-Regionalbanken, darunter auch die Silicon Valley Bank (SVB), die Bank der Startups aus dem Silicon Valley. Sie finanzierte nicht nur die Technologiefirmen, sondern verfügte auch über Milliardeneinlagen aus den Finanzierungsrunden mit Eigenkapitalinvestoren und den dadurch reich gewordenen Unternehmerinnen und Unternehmern. Marktgerüchte und nicht zuletzt die Anweisung des Star-Investors Peter Thiel an seine Gesellschaften aus dem Founders Fund, ihre Einlagen bei der SVB abzuziehen, sorgten dann für einen massiven Abfluss der Mittel. Um das auszugleichen, musste die SVB US-Staatsanleihen aus ihrem Portfolio verkaufen. Da sie diese Anleihen größtenteils aber in der Niedrigzinsphase gekauft hatte, die US-Zinssätze aber aktuell auf rund 5 Prozent gestiegen sind, musste sie Kursverluste realisieren, die das Eigenkapital schließlich aufzehrten. In einer konzertierten Aktion haben US-Regierung, US-Einlagensicherung und US-Notenbank Federal Reserve dann ein Rettungsprogramm geschnürt, von dem nun auch andere US-Regionalbanken profitieren. Die FED stellt allen Banken nun Liquidität in Höhe des Nennwerts der hinterlegten Anleihen zur Verfügung.
Die Unsicherheit schwappte gleichwohl nach Europa über. So geriet die Credit Suisse, die bereits seit Jahren mit erheblichen Ertrags- und Reputationsschwierigkeiten zu kämpfen hatte, aus ähnlichen Gründen unter Druck. Die Schweizer Nationalbank stellte sofort eine Liquiditätshilfe von 50-Milliarden Schweizer Franken zur Verfügung. Als auch das nicht genügte, kam es zur finalen Übernahme durch die UBS.
Starke Volksbanken in der Region
Die Nervosität an den Finanzmärkten ist zweifellos noch da. Betroffen sind aber meist Banken, die risikoreich z. B. bei Startups, im Investmentbanking und im Kapitalmarkthandel agieren und häufig wenige große Einlagenkunden haben. Volks- und Raiffeisenbanken sind dazu ein stabiles Kontrastprogramm:
- Wir sind bodenständig, in der Region stark verankert, breit diversifiziert und auf kleine und mittelgroße Unternehmen sowie Privatkunden fokussiert. Unsere Kunden sind häufig auch Mitglieder und Eigentümer der Bank, so dass auch gute persönliche Beziehungen bestehen. Man kennt sich vor Ort.
- Kredite vergeben wir bei guter Bonität und gegen werthaltige Sicherheiten vor allem für investive Zwecke in der Region. Spekulations- und besonders risikoreiche Geschäfte sind bei Volks- und Raiffeisenbanken verpönt. Wir waren daher bereits in der Finanzkrise 2008 ein Hort der Sicherheit für unsere Kunden.
- Die Volksbanken- und Raiffeisengruppe hat bereits vor über 85 Jahren eine eigene Sicherungseinrichtung gegründet. Seitdem haben wir ein Frühwarnsystem, um wirtschaftliche Risiken frühzeitig zu erkennen, und einen gut gefüllten Fonds, aus dem in Schwierigkeiten geratene Institute finanziell unterstützt werden. Daneben gibt es die gesetzliche Einlagensicherung.
Wenn Sie unsicher sind oder weitere Informationen wünschen, sprechen Sie uns bitte an.
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