Optimaler Verschuldungsgrad

Mit Krediten die Gesamtrendite erhöhen

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In den aktuellen Krisenzeiten ist eine hohe Eigenkapitalquote für den Mittelstand wichtig, um Risiken finanziell abzusichern, notwendige Investitionen zu finanzieren und mögliche Geschäftsrückgänge zu überbrücken. Eine zu hohe Eigenkapitalquote kann jedoch auch die Eigenkapitalrentabilität der Gesellschafter und Inhaber schmälern. Es kommt daher auf den optimalen Verschuldungsgrad an, der je nach Unternehmen und Branche unterschiedlich ist.

Eigenkapitalquote

Nach Angaben der KfW beträgt die durchschnittliche Eigenkapitalquote der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland rund 30 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet es, dass der durchschnittliche Verschuldungsgrad aller KMU bei 70 Prozent liegt. Ausreißer gibt es dabei zu beiden Seiten: einerseits profitable Mittelständler, die sich nur über Eigenkapital finanzieren, und andererseits überschuldete und insolvenzgefährdete Unternehmen, die heute auch gerne als Zombieunternehmen bezeichnet werden.

Leverage-Effekt

Unternehmen können ihre Eigenkapitalrentabilität bis zu einem gewissen Grad durch eine höhere Verschuldung steigern. Diese Hebelwirkung wird in der Betriebswirtschaftslehre als „Leverage-Effekt“ bezeichnet. Er tritt immer dann ein, wenn Fremdkapital zu günstigeren Zinssätzen aufgenommen werden kann als eine Investition, ein Geschäftsbereich oder das gesamte Unternehmen als Gesamtkapitalrentabilität erzielt. Die Formel dazu lautet:

Eigenkapitalrendite = Gesamtkapitalrendite + (Gesamtkapitalrendite – Fremdkapitalzinssatz) * (Fremdkapital / Eigenkapital)

Beispiel

Bei 100.000 Euro Eigenkapital, 50.000 Euro Fremdkapital, 10 % Gesamtkapitalrentabilität und einem Kreditzinssatz von 5 % beträgt die Eigenkapitalrentabilität 12,5 % (10 % + 5 * 0,5).

Erhöht sich nun das Fremdkapital durch Kreditaufnahme um 50.000 Euro auf 100.000 Euro, dann steigt bei unterstellt unveränderter Gesamtkapitalrentabilität von 10% die Eigenkapitalrentabilität auf 15% (10 % + 5 * 1).

Aktuelle Lage

Trotz des Zinsanstiegs in den vergangenen Monaten sind die Bedingungen im historischen Vergleich immer noch gut, durch eine höhere Verschuldung die Eigenkapitalrendite zu erhöhen. Hinzu kommt noch die Möglichkeit, Zinsen für Unternehmenskredite als Betriebsausgaben abzusetzen.

Leverage-Risiko

Wenn die Fremdkapitalzinsen weiter steigen oder die Gesamtkapitalrentabilität durch eine negative Geschäftsentwicklung sinkt, kann sich die Hebelwirkung jedoch auch ins Negative kehren. Daher sind Leverage-Strategien nur für Unternehmen mit guter Bonität geeignet. Zu empfehlen sind auch Kredite mit festem Zinssatz.

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